Sprechstunde beim @AssekuranzDoc: Neue Ursachen für Brände in Wohnungen und Gebäuden

Bald gibt es wieder die Warnungen der Versicherer vor Bränden. Die nächste Adventszeit kommt bestimmt. Dann brennen wieder Kerzenkränze und Weihnachtsbäume. Andere Brandursachen stehen weniger im Fokus der Öffentlichkeit. Grund sich in dieser Kolumne mit modernen Brandursachen zu befassen.

Feuerschäden spielen in der Gesamtbilanz der deutschen Assekuranz eine größere Rolle als allgemein angenommen. Das nur gelegentliche Tatütata der Feuerwehr scheint das öffentliche Bild von Brandschäden zu verniedlichen. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache.

Von über einer halbe Million Feuerschäden haben die schwersten zwanzig Prozent in den letzten Jahren Kosten von über 800 Millionen Euro verursacht. Mit einer kontinuierlichen Schadenhöhe von zirka 1,2 Milliarden Euro liegen Brände deutlich vor den Kosten durch Blitz- und Überspannungsschäden.

In den Schadenbilanzen der Versicherer kommt es vor allem im Januar, nach den typischen Tannenbaumbränden, zu vermehrten Neuein-gängen. Über vierzig Prozent mehr Schäden sind nach einer GDV-Statistik jeweils zum Jahresbeginn durch Brände zu verzeichnen.

Neue Technik und Globalisierung brachten neue Brandursachen

Zu den klassischen Brandursachen haben sich in den letzten Jahren neue Trends ergeben, die mit neue Produkten und auch dem weltweiten Handel im Zusammenhang stehen. Technische Produkte sind immer kleiner geworden und geringfügige Fehler oder Überlastungen können schnell zu Feuerquellen werden. So wird immer wieder medienwirksam von überhitzten Akkumulatoren (Akku) bei Smartphones berichtet, die zu Verbrennungen oder Bränden führten.

Gravierend sind auch die technologisch bedingten Brände an Photovoltaikanlagen (PV). PV-Anlagen erzeugen viel Energie, die an die Energieversorger oder auch immer mehr in Speichermedien weitergeleitet wird. Treten dann auf dem Weg von den Modulen zu den Wechselrichtern oder den Anwendern Fehler auf, kann es zu Kurzschlüssen und damit zum Brand kommen.

In der Regel sind die Stromleitungen der PV-Anlagen oder Energiespeicher in leicht entzündbare Materialien eingebettet. Ein großer Brandschaden ist dann oft nicht mehr abwendbar. Ursachen solcher Brände sind nach den Erfahrungen der Schaden-experten der Oberösterreichischen Versicherung, Niederlassung Hanau, Mängel bei der Installation der Anlagen, Produkte von „Billiganbietern“ sowie unterschätzte Allmählichkeitsschäden.

„Seit über zehn Jahren bieten wir Maklern in Deutschland unsere Photovoltaikversicherungen an und können im Schadenfall häufig schon am Hersteller erkennen, welche Fragen bei der Leistungsregulierung auf uns zukommen.“

Billigprodukte sind häufig Auslöser von Bränden

Die Schadenursachen von Bränden werden regelmäßig durch das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) untersucht. Zu den Hauptursachen gehören sowohl Bauteile als auch produktionsbedingte Fehler.

Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer, schilderte in einem Interview für „Versicherungswirtschaft“ die Untersuchungsergebnisse so:

„Immer wieder entdecken wir Bauteile aus dem Billigsektor. Wir weisen verstärkt darauf hin, dass ein technisches Gerät mit einem Prüfsiegel eine deutlich höhere Sicherheit bietet als ohne. GS, TÜV oder VDE sind Prüfsiegel, die eine Mindestanforderung in Punkto Sicherheit an ein Gerät stellen.“

Über ein Drittel der Brände hat elektrotechnische Ursachen gefolgt von menschlicher Unachtsamkeit. Im Alltag achten wir eben zu wenig darauf den Stecker zum Aufladen eines Handys zu ziehen, wenn wir den Raum verlassen. Oder der Haartrockner im Bad, der aus Bequemlichkeit dauerhaft an der Steckdose bleibt.

Brandentstehungsort Nummer 1 ist die Küche mit dem höchsten Brandrisiko. Ein kurzes Gespräch an der Wohnungs- oder Haustür kann dann schon ausreichen, um aus einer eingeschalteten Kaffeemaschine oder einer Mikrowelle einen schweren Brandfall zu machen.

Prävention gegen Brandursachen unterstützen

Die Anbieter und Vermittler von Brandversicherungen unterstützen seit Jahren auch zahlreiche Maßnahmen um Brandursachen stärker in das Bewusstsein der Kunden zu bringen. Dabei wurden durchaus auch schon Fortschritte erreicht, wenn man an die Halbierung der Anzahl der Brandopfer denkt. Dennoch sind jährlich zirka 400 Brandopfer zu beklagen.

Die meisten Menschen die Opfer eines Brandes werden verunglücken in den Nachtstunden in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus durch Rauchvergiftungen. Dabei kann sehr leicht Abhilfe durch Rauch-Melder geschaffen werden.

Am 13. November 2015 ist wieder Tag des Rauchmelders. Der Verband der deutschen Versicherer (GDV) gehört zu den Unterstützern der Initiative „Rauchmelder – Lebensretter“. Auf der Homepage des Forums finden sich für Vermittler von Versicherungen zahlreiche Anregungen für Informationen an die eigenen Kunden zum Thema Vermeidung von Bränden.

Im Downloadbereich des Forums finden Versicherungsvermittler beispielsweise kostenfreie Flyer für Kunden zum Download, die darüber informieren, in welchen Bundesländern es inzwischen eine Pflicht für Rauchmelder gibt und welche konkreten Erfahrungen Brandopfer bei „ihrem Brand“ sammeln mussten.

Rauchmelder – retten Leben. Unterstützen Sie Ihre Kunden mit entsprechenden Informationen – meint Ihr Assekuranzdoc.

P.S. Die Oberösterreichische Versicherung, Niederlassung Hanau, unterstützt Makler bei der Information von Kunden zum Thema Brandprävention und stellt Lesern von „Tagesbriefing“ bis spätestens 23.10.2015 einhundert geprüfte Rauchmelder kostenfrei zur Verfügung. Pro Makler werden maximal zwei Rauchmelder versendet. Senden Sie mit Ihrem Namen und Ihren Firmenangaben eine Mail an news@tagesbriefing.de


Dr. Peter Schmidt AssekuranzDocExperte Personenversicherungen und Unternehmensberater im Bereich Versicherungen, Vertriebe und Makler mit langjähriger Erfahrung als Führungskraft und Vorstand bei deutschen Versicherern und twittert als @AssekuranzDoc. Besuchen Sie auch seine Webseite und werden Sie Fan von Dr. Schmidt auf Facebook.

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