Versicherungsforen Leipzig – „IT in Versicherungen: steigende Anforderungen, steigende Relevanz“

PRESSEMITTEILUNG – [Leipzig, 14. November 2014] Die Versicherungsbranche ist einem stetigen Wandel ausgesetzt. Das sich ändernde Informations- und Kommunikationsverhalten von Kunden und Vermittlern, aber auch sich ändernde regulatorische Rahmenbedingungen und der steigende Wettbewerbsdruck beschäftigen derzeit die Versicherer. Damit wächst auch der Anpassungsdruck auf die bestehenden Geschäftsprozesse und IT-Systeme. Auf dem sechsten Messekongress „IT für Versicherungen“ der Versicherungsforen Leipzig am 11. und 12. November 2014 wurde kritisch hinterfragt, wie die Assekuranz mit diesen Herausforderungen umgeht.

Unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Volker Gruhn, Universität Duisburg-Essen und Dr. André Köhler, Geschäftsführer der Softwareforen Leipzig, wurden auf der Veranstaltung im Congress Center Leipzig auf der Leipziger Messe aktuelle Entwicklungen der Versicherungs-IT vorgestellt und mit Branchenexperten diskutiert. Über 250 Teilnehmer diskutierten an den zwei Tagen des Messekongresses in über 20 Fachforen und in der Ausstellermesse unter anderem über IT-Lösungen für Prozessautomatisierung, Schaden-/Leistungssysteme sowie Testsoftware. Auch die Fragestellung „make or buy?“ in der Versicherungs-IT wurde heiß diskutiert.

Wie mache ich meine IT-Architektur zukunftsfähig?

… fragte Dr. André Köhler in der Eröffnungskeynote. Egal ob make or buy, Serviceorientierung oder 24/7-Verfügbarkeit: Wichtig ist, die IT-Architektur so aufzubauen, dass sie auch in einigen Jahren noch fähig ist, die sich ändernden Herausforderungen zu bewältigen. Anhand von acht Thesen stellte Dr. Köhler zur Diskussion, wie eine solche IT-Architektur aussehen könnte. Sein Rat: Die wichtigsten Themen ins IT-Strategiepapier einfließen lassen und sukzessive in den darauffolgenden Jahren umsetzen. Denn selbst eine agile und flexible IT könne nicht im Monatsrhythmus auf Techniktrends reagieren.

Prof. Dr. Eckard Minx, Vorstandssprecher der Daimler und Benz Stiftung sowie Honorarprofessor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, riet in seiner Keynote, resiliente Strategien für die Zukunft der Unternehmens-IT zu finden. Da Zukunft nicht vorhersagbar sei, müsse mit „Nicht-Wissen“ gearbeitet werden. Der immer schnellere Wandel und kürzere Lebenszyklen, z.B. von IT-Anwendungen, stellen besondere Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit von Administratoren, die auch in anderen Vorträgen des Kongresses unter dem Stichwort „agile IT“ lebhaft diskutiert wurden.

Eine zunehmende Herausforderung der Versicherungs-IT sind auch die verschiedenen verfügbaren Endgeräte und hybride IT-Ansätze. Kunden und Vermittler, aber auch die eigenen Mitarbeiter stellen zunehmend Ansprüche an die Verfügbarkeit von Systemen, z.B. im Antragsmanagement oder in der Leistungsbearbeitung. Dies beeinflusst sowohl die Systemarchitekturen als auch die alltäglichen Verwaltungsaufgaben der IT-Teams. Beim Entwickeln neuer Anwendungen zeigt sich dies zum Beispiel beim Testen, das auf verschiedener Hardware und unterschiedlichen Betriebssystemen durchgeführt werden muss. Testautomatisierung wird daher im spezifischen Fachforum als „Sahnehäubchen“ des Testprozesses bezeichnet. Auch Cloud-Anwendungen, die einige Häuser bereits nutzen, erfordern neue Maßnahmen bei der IT-Verwaltung.

Generell ist für die IT-Organisation von Versicherungsunternehmen eine Zielstruktur gefragt, die einerseits konsequent kundenorientiert ist und andererseits unterschiedliche Antworten auf die „Make-or-buy-Frage“ zulässt. Anwendungen, bei denen versicherungswirtschaftliches Know-how gefragt ist oder die eine fachliche Kernkompetenz für Versicherer darstellen, werden häufiger selbst entwickelt oder für die eigenen Anforderungen angepasst. Dies fördert innovative und moderne Lösungen. Softwareanbieter müssen ihre Standardprodukte daher zumindest individualisierbar und konfigurierbar gestalten und Schnittstellen zu Eigenentwicklungen der Versicherer bieten.

Erfahrungsberichte und wissenschaftliche Vorträge kamen beim diesjährigen Messekongress „IT für Versicherungen“ u.a. von der Allianz Deutschland, Barmenia Versicherung, CSS Versicherung, DEVK, ERGO, HanseMerkur, Hochschule Konstanz, LVM Versicherung, Nürnberger Versicherung, Swiss Life, Talanx, Württembergische Gemeinde-Versicherung, Westfälische Provinzial Versicherung sowie der Zurich Gruppe.

Als Fazit des Messekongresses lässt sich festhalten, dass die Versicherungsunternehmen pragmatisch mit den Anforderungen an neue IT-Architekturen und die Softwareentwicklung umgehen. Als ein Grundpfeiler der Wertschöpfungskette trägt die IT in Versicherungen heute wesentlich zum Unternehmenserfolg bei und erhält Aufmerksamkeit vom Vorstand. Trotzdem sind die IT-Systeme der Versicherer oftmals schwerfällig und können nicht so schnell umgestellt werden, wie es dank des technologischen Wandels möglich wäre. Knappe IT-Budgets und hoher Aufwand zur Integration neuer Lösungen in ältere Strukturen sind Gründe dafür. Die Versicherer haben jedoch die Notwendigkeit erkannt, ihre vorhandene IT-Landschaft in moderne und flexiblere Lösungen zu überführen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.assekuranz-messekongress.de/it

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