€uro am Sonntag: „Lebensversicherer verschweigen Umgang mit Bewertungsreserven“

Exklusiv-Umfrage unter 25 Branchenführern über Konsequenzen aus Gesetzesreform. Neun Anbieter zahlen nur im garantierten Umfang

PRESSEMITTEILUNG – München – Die meisten Lebensversicherer verschweigen, wie sie die Ausschüttungen bei aktuell auslaufenden Verträgen kalkulieren. Das ergab eine Umfrage der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag unter 25 Branchenführern laut Vorabbericht (Erscheinungstag 27. September).

Konkret geht es bei Kapitallebens- und privaten Rentenpolicen darum, wie viel an sogenannten Bewertungsreserven auf Anleihen ausgeschüttet werden. Solche Reserven entstehen, wenn die Papiere über ihrem Kaufpreis notieren. Seit August gelten strenge Regeln, inwieweit Kunden überhaupt noch zu beteiligen sind.

Bei der Umfrage weigerten sich 13 der 25 angefragten Unternehmen, die aktuellen Konsequenzen der Reform zu beschreiben. Die Reaktionen reichten von „derzeit keine Aussage möglich“ (Marktführer Allianz) bis hin zum kompletten Verzicht auf eine Stellungnahme (Zurich Deutscher Herold und SV Sparkassenversicherung). Lediglich zwölf Anbieter teilten mit, wie die Gesetzesnovelle wirkt. Ergebnis: Nur bei drei Firmen gibt es über das schon vor der Reform zugesagte Mindest-Maß hinaus überhaupt noch eine Beteiligung an den Bewertungsreserven auf Anleihen (Ergo, Versicherungskammer Bayern, Generali) – und dann ausschließlich in Einzelfällen.

Die neun anderen Versicherer schütten derzeit nur im vorher garantierten Umfang aus, wollen aber am Jahresende eventuell einen Nachschlag zahlen (AXA, Gothaer, Provinzial Rheinland, Debeka, Iduna, Swiss Life, Volkswohl Bund) oder haben die Zahlungen endgültig komplett gestrichen (AachenMünchener, Nürnberger).

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