iga.Umfrage: Trotz abwechslungsreicher, anerkannter Arbeit – für jeden zweiten Beschäftigten ist ein „Weiter so“ bis zur Rente nicht vorstellbar

PRESSEMITTEILUNG – 20.08.2014: Die Erwerbstätigen in Deutschland sind mit ihrer Arbeitssituation meist zufrieden. Trotzdem kann sich nur jeder Zweite vorstellen, die derzeitige Tätigkeit bis zum Renteneintritt auszuüben. Das geht aus einer aktuellen Repräsentativbefragung von 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern hervor, die im Auftrag der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) zum vierten Mal durchgeführt wurde.

Demnach erleben 86 Prozent ihre Arbeit als vielseitig und abwechslungsreich. Ebenso viele schätzen ihre Arbeit als sicher ein. Aber nur 49 Prozent können sich vorstellen, ihre derzeitige Arbeitstätigkeit bis zum 65. bzw. 67. Lebensjahr uneingeschränkt fortzusetzen. Darüber hinaus schätzen nur 55 Prozent das Verhältnis zwischen den Lebensbereichen Arbeit, Familie, Partnerschaft, Sport und Freizeit als zufriedenstellend ein. „Diese beiden Einschätzungen sollten als Warnsignale für ein hohes Belastungsniveau verstanden werden, dem ein Teil der Beschäftigten auf Dauer nicht gewachsen ist“, kommentiert Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes e.V., die Ergebnisse.

Angebote für mehr Gesundheit in Unternehmen: ja, bitte!

Die Mehrheit der Beschäftigten ist der Auffassung, dass ihr Beruf sie fit hält (80 Prozent). Aber nur noch 45 Prozent der Befragten sagen, dass ihr Unternehmen sich um ihre Gesundheit kümmert. Das sind deutlich weniger als 2010 (64 Prozent) und ist auch geringer als der Ausgangwert von 2005 (54 Prozent). Auffällig ist auch: Während bei großen Unternehmen rund 59 Prozent der Beschäftigten einschätzen, dass ihre Gesundheit ein Thema für ihren Arbeitgeber ist, sind in kleineren Firmen nur 43 Prozent der Befragten dieser Meinung. Passend dazu gab auch rund die Hälfte der Beschäftigten an, dass sie sich mehr Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung wünschen. „Für Kranken- und Unfallversicherung sind diese Signale Ansporn, die Zusammenarbeit bei der Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsverfahren und der betrieblichen Gesundheitsförderung weiter zu intensivieren“, resümiert Walter Eichendorf, stv. Hauptgeschäftsführer der DGUV.

In Unternehmen mit betrieblicher Gesundheitsförderung reichte nach Angaben der Befragten die Palette von Aktivitäten zur Verbesserung der Zusammenarbeit, der Arbeitsabläufe oder des eigenen Arbeitsplatzes bis zur Teilnahme an Mitarbeiterbefragungen oder Gesundheitszirkeln. Die Beschäftigten selbst nutzten die Betriebsarzt-Sprechstunden oder nahmen an Schulungen zu Stressbewältigung, Bewegung oder Ernährung teil. Auch der Betriebssport wird von den Befragten in Anspruch genommen.

Anerkennung schwankt je nach Bildungsgrad

Im Rahmen der Befragung wurden die Beschäftigten auch gebeten zu bewerten, ob ihre Arbeit ihnen Anerkennung verschafft. Die meisten Befragten (82 Prozent) äußerten Zustimmung. Allerdings empfinden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Schulabschluss (51 Prozent) oder mit Hauptschulabschluss (72 Prozent) dies weitaus seltener als Befragte mit Fach- und Hochschulreife (jeweils 88 Prozent).

Die Befragung im Rahmen des iga.Barometers wird seit 2005 alle drei Jahre durchgeführt. Der iga.Report 27 ist unter http://www.iga-info.de/veroeffentlichungen/iga-reporte/iga-report-27.html abrufbar.

Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) kooperieren gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung. Ziel der Initiative ist die Verbreitung von Erkenntnissen zu Zusammenhängen von Arbeit und Gesundheit sowie von betrieblicher Gesundheitsförderung. Getragen wird iga vom AOK-Bundesverband, dem BKK Dachverband e.V., der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek).

www.iga-info.de

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe