Sprechstunde beim @AssekuranzDoc: Die große Angst vorm „No Like“

Ist es eine Generationenfrage oder eine Frage der Einstellung? Für viele Mitmenschen der Generation 50+ gehören Skype und Facebook zu den positiven Seiten des Alltages. Aber es gibt auch die „Totalverweigerer“, für die einer der Gründe in der Angst vor öffentlicher privater oder geschäftlicher Ablehnung liegt. Deshalb will die heutige Kolumne diesem Thema etwas nachgehen.

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Es ist sicher nicht verwunderlich, wenn unsere Fußball-Weltmeister Thomas Müller oder Manuel Neuer bei Facebook mit mehr als fünf oder sechs Millionen Anerkennungen in Form von Likes gewürdigt wurden.

Bei deutschen Versicherungen ist dies schon etwas anders. Allianz & Co. schaffen es immerhin schon auf mehrer Hunderttausend Likes.
Bei einzelnen Vermittlern sieht das naturgemäß anders aus. Selten schaffen es Makler und Ausschließlichkeitsvertreter in den Bereich der tausend Freunde. Zu den wenigen, die das schon geschafft haben, gehört der Berliner Spezialmakler Eventassac mit inzwischen über 5.000 Likes.

Trotz teilweise noch unklarer Social-Media-Strategien begreifen aber immer mehr Vermittler aus der Versicherungs- und Finanzbranche, dass nicht nur eine Homepage heute ein „Muss“ ist sondern eben auch eine Präsenz bei Facebook und anderen sozialen Netzwerken.

Der Nachweis von Kompetenz sowie Produktinformationen gehören hauptsächlich zu den verfolgten Absichten. Die Stärkung der eigenen Marke aber auch die Unterhaltung der User und damit Kundenbindung folgen dann bei den strategischen Zielen der Auftritte in den sozialen Netzwerken. Nicht zu vergessen – man will wissen, wie die Kunden über Produkte, Services und auch das Image der jeweiligen Firma denken.

Soziale Netzwerke sind keine Frage des Alters

Bei manch flüchtiger Diskussion wird immer noch das Argument der Unterschiede bei den Generationen zur Nutzung der sozialen Netzwerke ins Feld geführt. Doch diese sind kaum noch schlüssig. Klar, bei den jungen Menschen ist mindestens ein soziales Netzwerk Standard, aber die älteren holen massiv auf. Inzwischen bewegt sich der Anteil von Senioren über dem 65. Lebensjahr, die soziale Netzwerke nutzen, auf 50 Prozent zu. Häufig werden spezielle Netzwerke für die „Silver Ager“ wie Feierabend.de oder Platinnetz genutzt. Das sind Netzwerke, die mehrere Zehntausende regelmäßige Nutzer haben.

Damit setzt sich auch in Deutschland ein Trend fort, der in den USA seit Jahren zu beobachten ist. Immer mehr Ältere nutzen hier Facebook. Man will ja wissen, was die alten Schulfreunde heute machen. Zu über vierzig Prozent ist für die Junggebliebenen das Motiv für das soziale Netzwerk das Kontakthalten zur Familien und den alten Freunden auch über weite Entfernungen hinweg. Fotos mit Freunden zu teilen und die Teilnahme an Gewinnspielen sind weitere Motive für die Freude am Chatten und Posten.

Mutige Entscheidungen über Chancen oder Risiken

Es geht also nicht um jung und alt sondern um die individuelle Entscheidung, ob man den Trend zu sozialen Netzwerken nutzt oder
sich von den ja wirklich vorhandenen Risiken abschrecken lässt.

Barbara Ward, Kölner Social-Media-Expertin, und Autorin von „iKnow-Social Media Marketing“ bewertet die Zwiespalt zwischen Möglichkeiten und Gefahren so: „Direktes Feedback ist goldwert – für Produktinnovationen, Vertriebsideen und Serviceoptimierungen. Es gibt beeindruckende Beispiele, wie Unternehmen sogar aus negativen Rückmeldungen einen Imagegewinn gezogen haben. Wichtig sind ein gutes Krisenmanagement und ein erfahrenes Team, das die richtige Sprache spricht. Wer heute noch an der absoluten Informationskontrolle interessiert ist, verpasst die großen Chancen, die die sozialen Netzwerke gerade Mittelständlern bieten. Denn die Konversation im Netz findet statt, ob es den Unternehmen passt oder nicht. Mitreden hat deutlich mehr Vorteile als Schweigen.“

Auch im Blog von winlocal, Online-Marketing-Dienstleister und zertifizierter Google-Partner, widmet sich in seinem Blog ebenfalls der Angst von Mittelständlern vor schlechten Bewertungen und Kritiken. „Natürlich ist es …nicht erfreulich, wenn ein Kunde mit der Arbeit die geleistet wurde unzufrieden ist und eigentlich noch unerfreulicher, wenn er dies öffentlich kundtut. Und dass eine 1-Stern-Bewertung gut für das Geschäft ist, mag durchaus angezweifelt werden.“

Seien sie selbstbewusst – auch im Web

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So ist allen Vermittlern, die noch über einen oder mehrere Auftritte in den sozialen Netzwerken noch zögern, weil sie Bedenken wegen negativer Kritiken haben zu empfehlen:

Seien sie selbstbewusst! Denn wenn sie im Alltag einen guten Job für ihre Kunden machen, dann werden sie auch gutes Feedback ernten. Erschließen sie sich die Chancen der sozialen Netzwerke, es ist die Zukunft. Denken sie daran, nicht nur Lob oder Kritik ihrer Kunden sind im Netzwerk zu finden sondern auch ihre Reaktion darauf. Und wenn es einmal Kritik auf ihre Arbeit gab – bleiben sie ruhig, vermeiden sie emotionale und unüberlegte Handlungen.

Sie werden sehen – ihre Souveränität wird Anerkennung finden und für Geschäftsentwicklung positiv sein.

 Oder wie sehen Sie das?


Dr. Peter Schmidt Peter_Schmidt_Portrait Experte Personenversicherungen und Unternehmensberater im Bereich Versicherungen, Vertriebe und Makler mit langjähriger Erfahrung als Führungskraft und Vorstand bei deutschen Versicherern und twittert als „assekuranzdoc“. Besuchen Sie auch seine Webseite und werden Sie Fan von Dr. Schmidt auf Facebook.

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