ACE Studie: Reputationsschäden größte Gefahr für Hersteller von Luxusgütern

Umwelt, Dienstreise und Managerhaftung (D&O) auf vorderen Plätzen der Risikoliste

PRESSEMITTEILUNG – London/Frankfurt, 18 Juni 2014 – Hersteller von Luxusgütern glauben, dass sie höheren Reputationsrisiken ausgesetzt sind als andere Branchen. Zu dieser Erkenntnis kommt der Bericht, den die ACE Group (ACE) heute veröffentlicht hat.

Gemäß der Umfrage unter 45 ausgewählten Unternehmen aus dem Luxusgüterbereich und einer Reihe von Experteninterviews zeigt der Report, dass Umwelt, Dienstreise und Managerhaftung (D&O) drei Risiken von wachsender Bedeutung für die Branche zu sein scheinen, die es zu beobachten gilt.

Reputation schwierigstes zu handhabendes Risiko

75 Prozent der befragten Risikoverantwortlichen aus der Branchenumfrage gaben an, dass der gute Ruf das wertvollste Gut ihres Unternehmens sei. 80 Prozent halten Reputationsrisiken für die am schwierigsten zu managenden Risiken. Sechs von zehn Befragten berichteten, dass die Globalisierung die Inter-dependenz ihrer Unternehmensrisiken erhöht hätte. Fehlende Risk Management-Werkzeuge und Prozesse, unzureichendes Budget sowie Zeit-, Personal- und Wissensmangel seien dabei die größten Hürden, um das Reputationsrisiko erfolgreich zu managen.

“Trotz eines Rückgangs in letzter Zeit war das Wachstum im Luxusgüterbereich bisher beeindruckend. Mit diesem Wachstum entstehen allerdings auch neue Gefahrenpotenziale und unerwartete Risiken. In unserer globalisierten Welt gibt es bei Vorkommnissen keine sauber voneinander zu trennende Kategorien. Die heutigen Risiken bedürfen eines bereichsübergreifenden Ansatzes. Beispielsweise kann ein Feuer in einer Fabrik in Indien oder China eine Ereigniskette auslösen, die zu Umsatzverlusten und persönlicher Haftung des jeweiligen Managers führt, genauso, wie zu einer empfindlichen Schädigung der Marke. Diese Risiken wurden durch Social Media und einem „Rund um die Uhr“-Zyklus noch verschärft. Diese neuen Bedrohungen erfordern ein entsprechend gut durchdachtes Risk Management“, erklärt Dr. Dankwart von Schultzendorff, Chairman D/A/CH bei ACE in Deutschland.

Drei große Risiken

Laut der ACE Branchenumfrage könnten Umwelt, Dienstreise und Managerhaftung die drei Risikokategorien sein, die innerhalb der nächsten zwei Jahre den signifikantesten finanziellen Einfluss auf Hersteller von Luxusgütern ausmachen.

Umweltrisiko Nr. 1 der potentiellen Gefahren für Luxusgüterunternehmen

Sieben von zehn Befragten stimmten der Aussage zu, dass ihre Kunden und Aktionäre Umweltrisiken zunehmend ernst nehmen. Unternehmen müssten daher entsprechende Schritte aufzeigen können, um Umweltrisiken adäquat zu managen. Umweltverschmutzung, Zerstörung von Habitaten sowie von geschützten Arten und Wassermangel sind die hauptsächlichen Sorgenbereiche.

Nicolas Givelet, Environmental Engineering Manager für ACE in Kontinentaleuropa: “Viele Luxusgüterhersteller in Europa haben in den vergangenen Jahren verstärkt in die wachsenden Konsumgütermärkte investiert. Neue Märkte erschließen oder sich dort auszudehnen bedeutet in der Regel auch den Erwerb neuer Grundstücke, die eine unbekannte Umwelthistorie haben können. Dann ist es äußerst wichtig, dass Unternehmen ihre Anlagegüter einer sorgfältigen Prüfung unterziehen und derzeitige sowie künftige Umweltregularien einschätzen.“

Steigendes Dienstreiserisiko für Luxusgüterhersteller

Neun von zehn Befragten gaben an, dass trotz neuer Kommunikationswege, wie etwa Videokonferenzen, ihre Unternehmen immer noch auf Dienstreisen vertrauen. Gleichzeitig expandieren Luxusgüterhersteller und gehen in neue Märkte, insbesondere nach Asien, Lateinamerika und den Mittleren Osten. Während europäische Angestellte mehr Zeit und Anstrengungen investieren, um Geschäftsbeziehungen in diesen noch eher unbekannten Märkten aufzubauen, erhöht sich der Umfang und die Komplexität der Reiserisiken.

Managerhaftung weit oben auf Risikoagenda von Luxusgüterherstellern

70 Prozent der Studienteilnehmer sehen eine erhöhte Gefährdung der Manager. Dementsprechend wird die D&O-Versicherung des Unternehmens einer noch sorgfältigeren Prüfung unterzogen. Trotz dieser gestiegenen Sorgfalt gaben zwei Drittel der Unternehmen an, sie hätten keine spezielle D&O-Police und wüssten auch nicht, ob das Risiko durch eine andere Versicherung gedeckt sei.

Über diese Studie

ACE hat diese Studie in Zusammenarbeit mit Longitude Research veröffentlicht. Der Bericht ist aus zwei Primärquellen entstanden.

Eine ausführliche Umfrage wurde mit 45 Studienteilnehmern durchgeführt, die verantwortlich für das Risk Management in Unternehmen aus dem Luxusgütersektor sind. Die Unternehmen weisen einen Jahresumsatz zwischen 250 Millionen US-Dollar bis zu einer (1) Milliarde US-Dollar auf. Die Teilnehmer haben durchschnittlich 20 Minuten an der Umfrage teilgenommen. Sie haben dafür kein Entgelt erhalten und wussten nicht, dass ACE Initiator der Studie war. Qualitative Interviews wurden mit Risk Managern aus der Luxusgüterindustrie sowie mit Experten auf dem Gebiet der Reputationsrisiken durchgeführt.

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe