Franke und Bornberg: BU-Test der Stiftung Warentest zeigt fachliche Mängel

Test der Stiftung Warentest zu Berufsunfähigkeitsversicherungen zeigt fachliche Mängel und setzt erneut problematische Anreize

PRESSEMITTEILUNG (Hannover, 02. Juli 2013). Der aktuelle Test von Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) in der Ausgabe 7/2013 der Zeitschrift „Finanztest“ hat für ungewöhnlich großen Unmut unter Versicherungsmaklern geführt. Franke und Bornberg hat den Test analysiert und ist auf fachliche Mängel und problematische Anreize in der Preisgestaltung gestoßen.

„Problematische Anreize in der Preisgestaltung, problematische Ratschläge und indiskutable fachliche Mängel. Dieser Test schafft nicht die erforderliche Transparenz. So wird verunsichert.“ so das Fazit von Michael Franke zum Test der BU. Besonders kritisiert er folgende Punkte:

Die Tester setzen Anreize für „Lockvogel-Angebote“, indem sie die Spreizung zwischen Netto- und Bruttobeiträgen nicht bewerten und so den nicht unwahrscheinlichen Wegfall von Überschüssen nicht berücksichtigen. Gerade in der BU sei jedoch die langfristige Verlässlichkeit ein wichtiges Qualitätskriterium. Das gelte auch für die Einteilung der Berufe in sogenannte Berufsgruppen. Die vorgenommene Beitragsanalyse sei grob fahrlässig. Sie lasse keine Rückschlüsse auf das Preisgefüge eines Versicherers zu. Während ein Industriemechaniker bei einem Anbieter, der mehrfach im Test positiv herausgestellt wird, für 471 Euro im Jahr versichert ist, wird der sehr ähnliche Beruf des Mechatronikers bei der gleichen Gesellschaft mit 1033 Euro angesetzt. Hier läge der Anbieter deutlich hinten. „Die im Test vorgenommene Auswahl der Musterkunden geht an der Lebenswirklichkeit vorbei“, so Franke weiter.

Die Ratschläge für günstige Beiträge, sind teilweise sowohl für Arbeitnehmer als auch Selbständige leichtsinnig. Es fehlen Hinweise darauf, Einsteigertarife zu nutzen oder verlängerte Leistungsdauern zu vereinbaren, um Prämien zu sparen. Wie vorgeschlagen am Leistungsschutz zu sparen, sei für den besprochenen Musterkunden genau der falsche Rat. Und für Selbständige sei eine günstige BU mit abstrakter Verweisung wesentlich sinnvoller, als die im Test vorgeschlagene Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Ergänzt werden die problematischen Testratschläge dadurch, dass die in der Praxis schwerwiegenden Folgen von Anzeigenpflichtverletzungen (z.B. falsche Berufsangaben), nicht vollständig thematisiert werden.

Die fachlichen Mängel bestünden in der Selektion und unzureichenden Differenzierung der Kriterien. Hier wurde zu oberflächlich vorgegangen. Lebensnahe Veränderungen, wie Elternzeit, Regelungen bei Zahlungsschwierigkeiten oder auch ein vorübergehendes Ausscheiden aus dem Beruf wurden nicht berücksichtigt. Die heute realen Erwerbsbiographien werden somit von den Testern nicht berücksichtigt.

Die Analyse des Tests zeigt, dass sowohl die fachliche Sorgfalt als auch die notwendige Tiefe der Untersuchung fehlt. Ihre Wirkung in der Öffentlichkeit ist  deutlich größer als das Testdesign rechtfertigt. Für einige der fachlichen Mängel bzw. problematischen Ratschläge der Tester stünden Versicherungsmakler wahrscheinlich in der Haftung.

Eine detailliertere Darstellung der Mängel des Tests finden Sie unter:

http://www.franke-bornberg.de/uploads/media/fb_Mitteilung_Finanztest_BU-Test_2013-07-01__4_.pdf

Franke und Bornberg hatten bereits Ende Januar dieses Jahres eine ausführliche Zusammenfassung der aktuellen Situation in der Berufsunfähigkeitsversicherung veröffentlicht und auf aktuelle Probleme hingewiesen:

http://www.franke-bornberg.de/uploads/media/2013-01-31_fb_BU_status_quo_03.pdf

 Über Franke und Bornberg

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