Tagesbriefing vom 18. Juni: Zu wenig Aktien in LV-Depots, Mindestrente kostet Steuergeld, Mobile Recruiting hinkt

Thema des Tages

Zu niedrige Aktienquote bei Lebensversicherern Laut der Fachzeitschrift Procontra hinkt die Assekuranz „eigenen Ansprüchen hinterher“. Grund: zu niedrige Aktienquoten im Portfolio – im Schnitt nur 2,7 Prozent, obwohl die BaFin 35 Prozent „Risikokapital“, also auch Aktien, erlaubt. Procontra stützt sich auf Untersuchungen von Boston Consulting (BCG). Auch Analysen der FAZ besagen, „wer seinen Lebensstandard halten will, muss Aktien kaufen“. Das gelte auch für Lebensversicherer und deren Kunden. Aber nur 30 Prozent der europäischen Versicherer planen laut BCG höhere Investment-Quoten zugunsten „alternativer Renditetreiber“ wie Aktien, Schwellenländer, Infrastruktur oder Immobilien. Procontra

Gesellschaft & Politik

L-Die Linke_06.2013„Die Linke“ fordert die Mindestrente Am Wochenende stellte die Partei Die Linke auf ihrem Wahlparteitag in Dresden Kernforderungen für die Bundestagswahl auf: Einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent, eine Mindestrente von 1.050 Euro, die Abschaffung der Rente mit 67 und die Erhöhung des Rentenniveaus im Alter von 65 auf 53 Prozent (zurzeit etwa 42 Prozent). Finanzen.de 

Auf dem Tagesbriefing-Bierdeckel schnell nachgerechnet: Eine Mindestrente von 1.050 Euro würde bei 40 Arbeitsjahren ein Durchschnitts-Brutto von 2.625 Euro bedeuten; bei einer 40-Stunden-Woche demnach einen „Mindestlohn“ von 16,41 Euro – oder staatliche Transfers aus Steuermitteln.  

Top aktuell:  Am gestrigen Montagabend wollte die CDU noch ein Regierungsprogramm mit Mütterrente (monatlich etwa 25 Euro mehr), Mietpreisbremse und Maßnahmen gegen Langzeit-Arbeitslosigkeit an ihre Mitglieder zur Abstimmung versenden. Versicherungsbote

Finanzaufsicht BaFin nimmt Verbraucher nicht ernst Laut der Studie „Finanzaufsicht und Finanzmarktwächter“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung berücksichtigt die Finanzaufsicht BaFin die Verbraucherinteressen nicht genug, berichtet das Handelsblatt. Ähnlich argumentierte der Versicherungskritiker Axel Kleinlein am vergangenen Mittwoch in seiner Kolumne, ebenfalls im Handelsblatt: Die BaFin würde erst aktiv, wenn der Verbraucher bereits geschädigt sei. Handelsblatt Kleinlein Kolumne

Ärztekammer bestätigt fast 2.300 Behandlungsfehler Über 12.000 Patienten, 1.100 mehr als 2011, beschwerten sich bei der Ständigen Gutachter-Kommission der Ärztekammer im vergangenen Jahr wegen vermeintlicher Behandlungsfehler. 2.280 tatsächliche Behandlungsfehler, meistens wegen orthopädischer Beschwerden, stellte die Kommission fest. Süddeutsche Zeitung

Versicherungsmarkt

Verändert Google den Versicherungsmarkt? Internetnutzer, die nach „Auto“ oder „Versicherung“ suchen, könnte der Internetriese künftig verstärkt mit dem „Google Compare“ Kfz-Versicherungs-Vergleich umwerben. Unterdessen berichtet das Versicherungsjournal, die Kfz-Versicherung sei mit 51 Prozent Anteil die mit Abstand am meisten gefragte Sparte für den Online-Abschluss. Auf Platz zwei folgt die PHV mit 27 Prozent. Asscompact Versicherungsjournal

Pflege-Bahr läuft doch Laut Udo Drexler ist der Pflege-Bahr „erfreulich angelaufen“. Der Geschäftsführer von Consal Makler Service führt dies im Interview mit Cash-Online u.a. auf eine Multikanal-Strategie zurück, bei der die Kunden auch über die Webseite des Maklers kaufen könnten. Laut Drexler helfen auch einfache Drückstücke, Pflegerechner und Unterstützung der Kunden bei den Förderanträgen. Cash-Online 

Unternehmen 

Generali zahlt Hochwasser-Höchstentschädigungen an die Stadt Grimma. Die sächsische Stadt Grimma ist seit vergangenem Jahr mit ihren Gebäuden bei der Generali versichert. Der Versicherer will nun „schnellstmöglich die vereinbarte Höchstentschädigung“ von fünf Millionen Euro auszahlen. Generali

Talanx: Flutschäden innerhalb des Budgets Nach vorläufigen Schätzungen beläuft sich der Flutschaden-Aufwand für Talanx auf knapp 250 Millionen Euro und damit innerhalb des anteiligen Großschaden-Budgets. Genaueres, auch zu Flutkosten, kündigt der Konzern für seinen am 14 . August vorgesehenen Quartalsbericht an. Talanx (PDF)

Hiscox mit vereinfachter Kunstversicherung Der Spezialversicherer vereinfacht seine Kunstversicherung „Fine Art“. Für kleinere Sammlungen bietet Hiscox seine Allgefahren-Police (inklusive Elementarschäden) jetzt im vereinfachten Verfahren an. Versicherungsbote 

Social Media 

Mobiles Recruiting als Hürdenlauf Personalmarketing-Experte Henner Knabenreich beschreibt in seinem Blog, was duldsame Bewerber mit Job-Apps von Bayer, Bundeswehr oder Continental durchleben. Personalmarketing2Null 

Namen

Tina Müller, Henkel-Managerin, wurde in den Aufsichtsrat von MLP berufen. Cash-Online

George M. Williams wurde bereits im Mai zum Hauptbevollmächtigter von AIG Deutschland berufen. AIG (Pressemeldung)

Hans-Ludger Sandkühler, hauptberuflich Rechtsanwalt für Versicherungs-/Vertriebsrecht, legt sein Amt als Vorstands-Vorsitzender des Bundesverbands Mittelständischer Versicherungs- und Finanzmakler (BVMF) nieder. Als Gründe werden „unterschiedliche Auffassungen“ genannt. Hartmut Goebel, bislang Stellvertreter Sandkühlers, übernimmt den Vorstandsvorsitz bis zu den Neuwahlen 2014 geschäftsführend. Brunottekonzept.de (via E-Mail)

Tweet des Tages

Recht

Der Versicherer muss mit dem Makler korrespondieren Künftig darf sich kein Versicherer mehr weigern, die Korrespondenz über den beauftragten Versicherungsmakler zu führen. Das entschied der Bundesgerichtshof (Az. IV ZR 165/12). Assekuranz-Info-Portal juris.bundesgerichtshof (Urteil im Wortlaut)   

Surftipp

Offshore Leaks Daten online Vergangenen Samstag hat das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) Teile von  Offshore Leaks-Daten online gestellt. Die Suche „Germany“ liefert etwa 180 Adressen. Ein Klick dort zeigt Namens-Beziehungen zu Offshore Firmen. Die Recherche der Netzwerke ist nahezu unbegrenzt erweiterbar. Auch fürs Finanzamt. Süddeutsche Zeitung ICIJ.org 

Zahl des Tages

6.000

Vertriebspartner von Ergo können die Kunden nun hier über das Internet finden, meldet Das Investment.

Zitat des Tages

„Die Zukunft der Vermittler liegt in der lebensbegleitenden Beratung in allen Lebenslagen über Generationen hinweg“, sagte Lars Georg Volkmann, Vorstand der VPV Leben und neuerdings in Personalunion Vorstandschef der VPV Makler AG. Versicherungsbote

Zu guter Letzt

Griechenland-Rettung – das Meiste ging an Banken und Kapitalanleger Die Organisation Attac meldet: Von 207 Milliarden Euro Griechenland-Hilfen seien 160 Milliarden an Banken und Kapitalanleger gegangen – nicht an die Bürger. Eine kurze Zusammenfassung liefert Bild.de.

Aktuell im Tagesblog

Stiller Abschied von „Altersvorsorge macht Schule“

Klemens Surmann im Interview über das neue Blog der Gothaer

In Kooperation mit der <br>INTER Versicherungsgruppe